Tennis
Weniges ist so befriedigend, wie einem Ball hinterherzurennen. Besonders wenn es sich dabei um einen Tennisball handelt. Denn dieser ist schnell und seine Flugbahn so komplex, dass man sie durch bewusstes Denken nicht vorwegnehmen kann. Aber genau das ist die Quelle des Glücks beim Tennis: Das Unbewusste antizipiert die Ballistik und dirigiert den eigenen Körper in die genau richtige Stellung, ohne dass der Verstand hinterherkäme. Wenn alles gut läuft, bewegt man sich über den Platz wie ferngesteuert.
Ijoma Mangold, DIE ZEIT, 09/2016
Club-Mitgliedschaft • Meisterschaft spielen • Professionelle Trainer
Der Court, der Ball, das Racket – ich.
Das Wunder, den Ball in der richtigen Stellung angenommen zu haben, wird dann noch belohnt durch eine Akustik, die euphorisierender ist als das Knallen von Champagnerkorken: das satte Aufprallgeräusch, mit dem der Schläger dem Ball einen Richtungswechsel aufzwingt.
Ijoma Mangold, DIE ZEIT, 09/2016